Propylenglycol (1,2 Propandiol)

Einzelfuttermittel

Propylenglycol ist eine klare, farblose und nahezu geruchslose Flüssigkeit. Sie ist stark hygroskopisch.

 

Herstellungsprozess:

Beim Herstellungsprozess von Propylenglycol werden die Rohmaterialien Propylenoxid und demineralisiertes Wasser gemischt. Bei hoher Temperatur (190°C) und hohem Druck (18 bar) reagieren die beiden Stoffe miteinander. Die resultierende Mischung wird in einer mehrstufigen Verdampfungsanlage entwässert. Es entstehen Mono-, Di- und Triglycolen. Um die von uns gehandelte Qualität, das 1,2 Propandiol zu erhalten, wird das nach der Entwässerung erhaltene 1,2 Propandiol nochmals durch eine Vakuumdestillation weiterveredelt.

Das Rohmaterial Propylenoxid wird aus Propen gewonnen. Dies ist ein farbloses, brennbares Gas. Es fällt bei der thermischen Spaltung im Rahmen der Erdölverarbeitung an.

 

Einsatzgebiete:

Die hauptsächlichen Einsatzgebiete von Propylenglycol liegen in der Kosmetik- bzw. Hygieneindustrie, als Wärmeträger in der Solarthermie bzw. in Kühlanlagen und als Zusatzstoff in fast allen Tabakprodukten.

 

Propylenglycol in der Fütterung - seit Jahrzehnten durch die Praxis bewährt!

Als Einzelfuttermittel bzw. als Komponente in Mischfutter für Milchkühe hat sich Propylenglycol erst ab 1995 durchgesetzt und seither sehr bewährt. Es ist eine glucoplastische Substanz.

Viele Studien und offizielle Versuchsdurchführungen bestätigen eine vorbeugende bzw. kurative Wirkung von Propylenglycol für subklinische und klinische Ketose.

Energiegehalt:            16,8 MJ NEL / kg 

(rechnerisch ergibt sich ein Wert von 9,8 MJ NEL durch die reduzierte Gasbildung – dieser Wert ist z. B. auch in der Gruber Tabelle hinterlegt)


Infos zum Download



Pflanzenrohglycerin (80%ig) und reines Pflanzenglycerin

Einzelfuttermittel

 

In der Regel wird Biodiesel heutzutage dem fossilen Diesel beigemischt. Der Absatz als reiner Biodiesel (B100) ist nach dem Abbau der Steuervergünstigung für den umweltfreundlichen Kraftstoff nur noch ein Nischenprodukt.

 

Quelle: Agentur für erneuerbare Energien

 

Das hier im Prozess genannte Glycerin hat einen Glyceringehalt von 80 % und ist auf dem Markt als sogenanntes Pflanzenrohglycerin 80% erhältlich.

Pflanzenrohglycerin 80% ist eine gelbliche bis braune Flüssigkeit. Sie hat einen süßlichen sowie auch leicht salzigen Geschmack. Es ist hygroskopisch und leicht in wässrigen Lösungen löslich. Bei niedrigen Temperaturen wird Pflanzenrohglycerin zähflüssig.

 

Um das reine Pflanzenglycerin zu erhalten wird das Pflanzenrohglycerin weiter aufbereitet. Durch ein Destillationsverfahren werden das noch enthaltene Methanol, die Salze und andere organische Bestandteile entfernt. Es verbleibt ein reines, farbloses Glycerin mit einem Glyceringehalt von 99,5 bis 99,9 %. Dieses reine Pflanzenglycerin hat einen süßen Geschmack und ist auch zähflüssig.

 

Pflanzenrohglycerin 80%

Einzelfuttermittel

 

Energiegehalt:

10,3 MJ NEL / kg TM                          15,5 MJ ME / kg TM

 

Einsatz in der Milchkuhfütterung: 

Die Transitperiode der Milchkuh ist gekennzeichnet von einem Rückgang der Futteraufnahme vor der Geburt und ihrem langsamen Anstieg nach der Geburt (generell wird diese mangelnde Energiezufuhr als Risikofaktor für stoffwechselbedingte Störungen gesehen, wie beispielweise Milchfieber, Ketose, Fettleber und Pansenacidose). Als sehr vorteilhaft haben sich bereits hofeigene Mischungen von Rohglycerin und Propylenglycol oder unser Produkt „Natury® Kraft und Energie“ (aus 45 % Propylenglycol und 55 % Pflanzenrohglycerin) zur Unterstützung der Stoffwechselgesundheit erwiesen. 

In Versuchen wurde festgestellt, dass mit Rohglycerin bereits wenige Tage nach Verabreichung (ca. 100 g bis 400 g pro Kuh und Tag) die mikrobielle Anpassung stattgefunden hat und dass durch die Pansenbakterien das Rohglyzerin sehr gut abgebaut wird. Damit steht dem Stoffwechsel die Energie umgehend zur Verfügung. Beim Einsatz von Rohglycerin wird das Rohprotein mehr im Dünndarm verdaut, was zu einem höheren Eiweißgehalt in der Milch führt. In den Vormägen wird mehr organische Substanz abgebaut, was eine Steigerung der Aktivität von Pansenbakterien hervorruft. Rohglycerin kann bei einem Einsatz von 100 bis 400 g pro Kuh und Tag Energiedefizite nach der Geburt abmildern. Rohglycerin ist eine glucoplastische Substanz, die zu einer gesteigerten Bildung von Propionsäure im Pansen führt. Es kann leicht fermentierbare Stärke in Rationen für Wiederkäuer zum Teil ersetzen. 

Achtung: Nicht einsetzen bei Durchfall oder dünnen Kot.

Einsatz in der Bullenmast:

In der Bullenmast hat sich Rohglycerin bei einem Anteil von 200 g bis 400 g pro Tag und Tier vorteilhaft in der Futteraufnahme und höheren Zunahmen ausgewirkt.

 

 

 

Reines Pflanzenglycerin 99,5 %

Einzelfuttermittel

 

Energiegehalt:

12,1 MJ NEL / kg TM                          

 

Einsatz in der Milchkuhfütterung: 

Reines Pflanzenglycerin ist eine glucoplastische Substanz, die schnell aus dem Pansen resorbiert wird und über die Gluconeogenese in der Leber den Blutzuckergehalt erhöht. Somit kann die Bildung von Ketonkörpern vermindert werden und die Kühe bleiben nach der Abkalbung fitter und fressen gut. Wir empfehlen, kurz vor der Geburt bis 4 Wochen nach dem Abkalben, täglich 100 bis 350 ml. 

Reines Glycerin kann über den Mischfutterwagen in das Grundfutter eingemischt oder über den Tränke-Eimer mit lauwarmem Wasser verdünnt angeboten werden (100 bis 350 ml reines Glycerin in bis zu 15 l warmen Wasser). Wir empfehlen eine Mischung mit Propylenglycol (z. B. 50% Propylenglycol + 40% reines Glycerin + 10% Wasser).


Infos zum Download


Zuckerrübenmelasse 43%

Einzelfuttermittel


Quelle: Südzucker

 

Zuckerrübenmelasse fällt bei der Gewinnung oder Raffination von Zucker aus Zuckerrüben an. 

 

Einsatzgebiete:

Zuckerrübenmelasse bringt leicht verdauliche Kohlenhydrate in die Ration. Häufig wird sie als Geschmacksverbesserer in der Fütterung eingesetzt (z. B. um das in der Milchviehhaltung so wichtige Raufutter - wie Silage, Heu und Stroh - attraktiver zu machen). Der süße, lakritzartige Geschmack regt die Tiere zu vermehrter Futteraufnahme an. Die Kühe nehmen dann auch nicht so schmackhafte Futtermittel besser auf. Die Melasse der Zuckerrübe fördert bei Einbringung in Grassilage mit max. 40% Trockensubstanz (TS) in Verbindung mit Milchsäurebakterien die richtige Silierung. In sonnigen Jahren bildet das Gras jedoch selbst genug Zucker, so dass der Einsatz dann in der Silage nicht nötig ist.

 

Energiegehalt:            min. 43% Gesamtzucker in kg FM,                

7,84 MJ NEL / kg TM                          135 g XP / kg TM

 

Empfohlene Einsatzmengen:

Milchviehfütterung:    ca. 0,8 - 1,5 kg pro Tier und Tag

Jungrinder:                  ca. 0,5 - 1,0 kg pro Tier und Tag

Mastrinder:                 ca. 0,8 - 1,5 kg pro Tier und Tag

 

Anwendungshinweise:

Immer auf genügend Strukturfutter in der Ration achten! Melasse allein wirkt sich ungünstig auf die Verdauung der Kühe aus.

Ist die Melasse in der kalten Jahreszeit sehr dickflüssig, kann sie durch Zugabe von ca. 10% 60°C warmen Wasser mit dem Hochdruckreiniger flüssiger gemacht werden. Achtung! Wasser obendrauf schütten und umrühren funktioniert nicht und kann zu Schimmelbildung führen!

Bei Lieferung im Tankzug kann man bereits vor dem Einfüllen der Melasse ca. 120 ltr. Trinkwasser in den 1000 ltr. Container geben. Die noch warme Melasse vermischt sich beim Einfüllen homogen mit dem Wasser und sollte dann 3 Minuten mit einem Rührwerk gerührt werden.



Glucose-Futtermittelsirup

Einzelfuttermittel

 

Unser Glucose-Futtermittelsirup ist ein Nachprodukt aus der Dextrose Herstellung.

 

Energiegehalt:

51,5 % Gesamtzucker in kg FM

DCAB-Wert:    -83,76 meq/kg            (Im Vergleich: Zuckerrübenmelasse hat einen Wert von 

994 meq/kg)   

pH-Wert:         3,2       

 

Einsatz in der Milchkuhfütterung: 

In einem 8-wöchigen Großversuch an einer bayrischen Lehranstalt, mit 54 Milchkühen, bestehend aus einer Kontrollgruppe mit 30 Kühen und einer Versuchsgruppe mit 24 Kühen, wurde eine positive Wirkung unseres Glukose-Futtermittelsirups auf die Futteraufnahme und Milcherzeugung festgestellt.

Die Verabreichung von 700 g „Natury Cheap Sweet V“ (Zusammensetzung 85 % Glucose-Futtermittelsirup, 5 % Pflanzenrohglyzerin 80%ig, 5 % Zuckerrübenmelasse, 0,5 % Konservierungsvormischung) führte zu einer Erhöhung der Futteraufnahme um 1,0 kg FM bzw. 0,44 kg TM pro Tier und Tag. Die Milchleistung konnte um 0,5 kg pro Tier und Tag gesteigert werden, wobei zusätzlich ein um 0,16 % höherer Milchfettgehalt gemessen wurde.

Empfohlene Einsatzmenge: 

Unser Glucose-Futtermittelsirup wird nicht in reiner Form vertrieben sondern ist in einigen Ergänzungsfuttermitteln mit teils hohem Anteil enthalten. Die empfohlenen Anwendungsmengen finden Sie bei den entsprechenden Produkten.


Infos zum Download

 


Apfelmelasse

Einzelfuttermittel

 

Apfelmelasse ist ein Nebenprodukt, das beim Abpressen von Apfelsaft verbleibt.

 

Bei der Gewinnung von Apfelsaft werden die Äpfel zerkleinert und abgepresst. Neben dem Fruchtsaft verbleibt der Apfeltrester. Dieser Trester wird mit Flüssigkeit erhitzt. Durch Filtrieren wird der entpektinisierte Apfeltrester abgetrennt. Aus der verbleibenden Masse wird wiederum durch Zusatz von Alkohol das Pektin (Geliermittel für den Lebensmittelbereich) abgetrennt. Der Alkohol wird mittels Destillation aus der Masse entfernt und es verbleibt die Apfelmelasse. Sie kommt hauptsächlich in der Rinder- und Pferdefütterung zum Einsatz.

 

Energiegehalt:

43 % Gesamtzucker in kg FM

6,5 MJ NEL / kg TM                                        10,5 MH ME / kg TM

DCAB-Wert:    179,98 meq/kg           (Im Vergleich: Zuckerrübenmelasse hat einen Wert von 

994 meq/kg)               

 

Einsatz in der Milchkuhfütterung: 

Natury® Apfelmelasse ist eine zähflüssige, dunkelbraune Flüssigkeit. Sie wird hauptsächlich im Bereich der Rinder- und Pferdefütterung eingesetzt und bringt hierbei folgende Vorteile:

Der süße Sirup kann mit seinem Apfelaroma rohfaserreiche Grundfuttermittel geschmacklich aufwerten und so die Grundfutteraufnahme steigern. 

Die enthaltene Apfelsäure fördert die Bildung und Vermehrung von gutartigen Bakterien im Verdauungsprozess. So wird zum Beispiel die Entwicklung der Bakterie Selenomonas ruminantium unterstützt. Diese setzt Milchsäure in Propionsäure um.

Apfelmelasse enthält weniger Eisen und Kalium als beispielsweise Zuckerrübenmelasse.

Der in der Melasse enthaltenen Apfelsäure wird eine positive Wirkung auf die Darmflora nachgesagt.

Empfohlene Einsatzmenge: 200 - 500 g pro GV und Tag



Infos zum Download